Mein künstlerischer Werdegang,
begann während der Haftzeit aus langer Weile, sowie den Wunsch nach Verlassen des Haftraumes während der Einschlusszeit für drei Stunden, sowie der Tristess des Haftalltags zu entkommen. Bei einem 23 stündigen Einschluss, ist das schon eine besondere Sache. Ich begann in einem sogenannten Kreativzirkel mit Pappmachearbeiten. In den Räumlichkeiten konnte man malen und mein Interesse wurde in der Folge geweckt. Ich hatte von Beginn an sehr viel Spaß und Vergnügen an der Malerei gefunden. Da ich im tiefsten Inneren ein Romantiker bin, musste es gleich Carl Spitzweg sein, den ich immer wieder kopieren musste. Es folgten Stillleben und die ersten Porträts. Das Malen von Porträts wurde zu meiner ständigen Freizeitbeschäftigung und brachte dem Malzirkel der JVA Geld zur Materialbeschaffung. Irgendwann hatte ich auf einmal ein Buch über den Maler Neo Rauch in der Hand und ich wusste sofort, dass dieser Malstil, die “Leipziger Malschule “, mein Stil ist, ebenso wie die surrealen Werke von Salvador Dali. In der Folge begann ich meine Bilder ganz locker zu malen und entdeckte atemberaubende Möglichkeiten um mich auszudrücken und meinen Gefühlen freien Lauf zu lassen. Am Anfang meiner neuen Einstellung zur Malerei und zum abstrahieren wurde ich verspottet und selbst von Beamten belächelt, doch der sich einstellende Erfolg, durch den Verkauf von vielen Bildern, stärkte mich bei der Findung eines eigenen Malstils. Ich bin in der Malerei ein absoluter Autodidakt und habe meine Fähigkeiten aus einigen wenigen Büchern, jedoch durch unermüdliches üben mit Pinsel und Ölfarben mir angeeignet. Ich malte nicht nur am Tage, sondern nächtelang. Dabei vergaß ich oft, dass ich auch schlafen sollte. Aber manchmal habe ich das Gefühl, von der Malerei besessen zu sein und arbeite bis zur totalen Erschöpfung. Ich male seit 2004 und habe über 400 Bilder, jedes einzelne mit Lust und Freude, geschaffen.

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