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Beschreibung

Der Kuss – viel beschrieben, viel verflucht, viel geliebt – und hier als Typo in Gedichtform «aufgepinselt» Das Bild ist der «Versuch», den wunderbaren Moment des sich Annäherns, der freudigen Erwartung, das sich «Herantasten» zwei Liebender einzufangen. Die Technik ist – wie auch der Malgrund – sehr speziell: Gemalt auf eine riesige CH-Militärabdeckplane, spezialgrundierte. Die Typo (eine «Kussanleitung» in Gedichtform) links und rechts des Hauptmotives ist in mehreren Schichten fragmenthaft aufgetragen: Nirgends hin als auf den Mund: da sinkt´s in des Herzen Grund; nicht zu frei, nicht zu gezwungen, nicht mit gar zu fauler Zungen. Nicht zu wenig, nicht zu viel: beides wird sonst Kinderspiel. Nicht zu laut und nicht zu leise: bei der Maß´ ist rechte Weise. Nicht zu nahe, nicht zu weit: dies macht Kummer, jenes Leid. Nicht zu trocken, nicht zu feuchte, wie Adonis Venus reichte. Nicht zu harte, nicht zu weich, bald zugleich, bald nicht zugleich. Nicht zu langsam, nicht zu schnelle, nicht ohn´ Unterschied der Stelle. Halb gebissen, halb gehaucht, halb die Lippen eingetaucht, nicht ohn´ Unterschied der Zeiten, mehr alleine denn bei den Leuten. Küsse nun ein Jedermann, wie er weiß, will, soll und kann! Ich nur und der Liebste wissen, wie wir uns recht sollen küssen. Das Gemälde hat/braucht keinen Rahmen: es hat – wie es originale CH-Militärabdeckplanen alle haben – Ösen und kurze Seile zum Hängen.